Wasserburger Bach-Chor trifft
internationale Bach-Familie
„Bach - We are family!“ Mit
dieser Aktion wurden bereits 2020 alle Bach-Chöre auf der ganzen
Welt eingeladen, das Bach-Fest Leipzig mitzugestalten und die ewig
zeitlose und allzeit gültige Musik von Johann Sebastian Bach zum
Klingen zu bringen.
Unter dem Motto „Choral Total“
waren nach der Absage in 2020 in den Jahren 2022 bis 2024
insgesamt über 50 Bach-Chöre und – Vereinigungen diesem Ruf
gefolgt, darunter auch der Wasserburger Bach-Chor gemeinsam mit
Chören z.B. aus Paraguay, Malaysia, Japan, USA, Niederlande,
Schweiz, Südafrika und natürlich auch aus Deutschland. Mit ganz
viel Vorfreude und mit Noten im Gepäck fuhren 50 Mitglieder des
Wasserburger Bach-Chores am 08. Juni zum 25. Bachfest nach Leipzig,
kaum ahnend, welch beeindruckende Erlebnisse sie erwarten würde.
Jeder Bach-Chor hatte in dieser
Bach-verrückten Stadt einen Auftritt in einer der bedeutenden
Kirchen Leipzigs und führte eine oder mehrere Kantaten aus Bach's
schaffensreichem Jahrgang 1724 auf und immer sang das Publikum bei
den Chorälen mit: „Choral Total“.
So muss es sich anfühlen, am Ziel
einer Pilger-Reise angekommen zu sein, dachten und fühlten viele
Chormitglieder, als der Chor sich an der Vierung vor Bach's Grab in
der Thomaskirche, seinem letzten und bedeutendsten Wirkensort
aufstellte. Begleitet vom professionellen Mendelssohn-Kammerorchester
und hervorragenden Solisten trug der Wasserburger Bach-Chor zur
Gestaltung der Mette bei, eine Morgenandacht, bei der in diesem Fall
auch Kinder auf ihre natürliche und berührende Art mitwirkten.
Der Wasserburger Bach-Chor führte zwei
Choralkantaten von Felix Mendelssohn Bartholdy auf, der ebenfalls in
Leipzig gewirkt hatte und dessen großer Verdienst es war, Bach
sozusagen wieder entdeckt und der Allgemeinheit zugänglich gemacht
zu haben. Zum Abschluss erklang die Kantate Nr. 87 „Bisher habt ihr
nichts gebeten in meinem Namen“, die der Chor mit dem auswendig
gesungenen Choral beendete, Zuversicht und Freude verkündend.
Langer Beifall und Worte der
Anerkennung berührter Zuhörer erfüllte die Chorsänger mit
Freudentränen und Dankbarkeit.
Am Abend waren dann alle Bach-Chöre
eingeladen, sich in einem großen Saal zu treffen, um sich als Chor
vorzustellen und um miteinander drei Highlights von Bach zu singen,
getreu dem Motto „Bach – we are family!“ So gab es ein reges
und herzliches Austauschen und Verbindungen knüpfen. Alle durften
erfahren wie verbindend über Ländergrenzen, ja Kontinente hinweg
die Liebe zu Bach und seiner Musik ist.
Der Wasserburger Bach-Chor nahm bei
seinem freudigen Auftritt seine Sing-Kollegen aus der ganzen Welt
zunächst mit in sein bayerisches Heimatland, dann zu einem
internationalen Friedenslied, bei dem alle mitsingen konnten und
rundete mit einem emotionalen Friedenschoral von Mendelssohn ab. Alle
Herzen waren erfüllt von diesem wundervollen, friedlichen
Miteinander!
Außer den Auftritten nahmen die
Chormitglieder auch an verschiedenen kulturellen Angeboten des
Bachfestes und sonstiger kultureller Veranstaltungen teil wie
Konzerte, Führungen oder die Bootsfahrt mit der MS Weltfrieden. All
diese Aktionen und nicht zuletzt auch der Genuss der vielseitigen
Gastronomie Leipzigs ließen die Chorgemeinschaft noch näher
zusammen wachsen. Auch das Wetter zeigte sich von seiner freundlichen
Seite und so fühlten sich nach diesen fünf intensiven Tagen alle
wirklich reich beschenkt.
Herzlicher Dank an dieser Stelle allen Spendern und Unterstützern, insbesondere der Stadt Wasserburg a. Inn und dem Freundeskreis des Wasserburger Bach-Chores!
Stimmen aus dem Chor:
We
are family So lebt und singt unser Wasserburger Bachchor bei jeder
Probe und jedem Konzert. Mit diesem Gefühl der tiefen
Verbundenheit, mit Stolz und großer Vorfreude bin ich mit "meinem"
Chor nach Leipzig zum Bachfest unter genau diesem Motto gefahren. Und
so war es tatsächlich: Sängerinnen und Sänger aus der ganzen
Welt in ihren blauen Motto-T-Sshirts haben sich überall in der Stadt
erkannt, haben sich in welcher Sprache auch immer unterhalten und
waren neugierig wo die oder der andere herkam - wie eine große
Familie. So habe ich mich in diesem wunderbaren Leipzig alles
andere als fremd gefühlt. Überwältigend war das gemeinsame
Singen des "Dona nobis pacem" bei der "Bach: We are
family"- Party in der Alten Börse. Hier habe ich für ein paar
Minuten gespürt wie der Friede in die Herzen und in die Welt hinaus
gesungen wurde - egal welche Nation - alle haben sich verstanden.
Danke für dieses wunderbare Erlebnis.
Wie
im Film „Living Bach“ - genauso hab ich mich gefühlt, als mich
am Samstag bei dem Bach-Stage Konzert zwei Koreanerinnen ansprachen.
Nach netter Unterhaltung auf Englisch und Deutsch (denn eine von
ihnen studierte Deutsch) und gemeinsamen Fotos mit Bach - T-Shirt,
habe ich sie ermuntert doch zu unserem Auftritt zu kommen. Und ja,
sie waren da! und haben viele Fotos gemacht und mich auch wieder
erkannt! Das fand ich sehr schon .. jetzt reise ich auf einem Foto
bis nach Korea, wer hatte das gedacht!
Steffi
...nachhaltig
beeindruckend erlebte, gemeinsame Zeit mit dem gesamten Chor …
Helga
BACH
– WE ARE FAMILIY
… welch
geflügeltes Wort - und doch: genau dieses Familienglück erlebte ich
beim Bachfest in Leipzig 2024. Eine erhebende Erfahrung!
Das
hätten wir uns nicht zu träumen gewagt, dass aus unserer im Jahr
2020 bereits fertig organisierten Reise nun beim erneuten Anlauf 2024
ein so großartiges Erlebnis für uns Wasserburger Bach-Chor-Sänger
wird.
Der
Film ‚Living Bach‘, der im November 2023 Kinostart hatte und den
wir nach einer Samstagsprobe auf uns wirken ließen, gab uns eine
Ahnung von der weltumspannenden Begeisterung für Bachs Musik wieder.
Für
mich persönlich waren insbesondere bedeutsam,
der
Zusammenhalt und die freudige Ausrichtung unserer Chorgemeinschaft,
unser
musikalisches Gestalten einer Mette mit zwei mir wohltuenden
Choralkantaten von Mendelsohn Bartholdiyund dem ermutigenden
Bach-Choral ‚Muß ich sein betrübet‘ in der ehrwürdigen
Thomaskirche vor der Grabplatte von J.S.Bach,
die
Begegnung mit internationalen Bach-Chören bei der We-Are-Family
Party und dem kraftvollen Ertönen, ja Erbitten, des ‚Dona nobis
pacem‘ – ein alles verbindender Klangrausch!
und
die locker-leichte Atmosphäre in der gastfreundlichen Stadt Leipzig
mit ihren vielfältigen Facetten, die wir immer wieder
gastronomisch, kulturell und insbesondere bei dem vielfältigen
musikalischen Programm des Bach-Festes erleben durften.
Was
bleibt ist die Erinnerung an eine erlebte Fülle, die in mir einfach
Dankbarkeit und Vor-Freude auf ein immer wieder Eintauschen in die
Bach‘schen Klangwelten hinterlässt. Auch ist ein bisschen
Sehnsucht auf ein irgendwann Wieder-Dabei-Sein beim Bach-Fest in
Leipzig und wer weiß, beim wieder Zusammenkommen der Family, erwacht
…
Martina
S
Wir
waren von der Neuen Bachgesellschaft e.V. in der Alten Börse in
Leipzig zu einem Treffen verschiedener Bach-Chöre „We are Familiy“
eingeladen worden. Am Montag, 10.06., war es dann so weit. Diverse
Ansprachen, Kostproben verschiedener Chöre, auch von uns, dem
Wasserburger Bach-Chor.
Gleich
zu Beginn beeindruckten die „Malaysia Bach Festival Singers“ mit
einem Vortrag, der uns sprachlos, geradezu fassungslos, ob dieser
Sangeskunst staunen ließ. Zu unserem Glück sangen aber dann auch
andere weniger dermaßen professionell klingende Chöre, besetzt mit
Älteren und Jüngeren, erkennbar mit viel Freude am Singen. Wir
konnten dann tatsächlich mit unserem einfachen „bayerisch
heimatlich anmutenden Lied“ viel Aufmerksamkeit und offensichtlich
Vergnügen beim Publikum finden. Abschließend sangen alle anwesenden
Chöre gemeinsam das „Dona nobis pacem“ aus Bach's H-Moll Messe.
Klar, wenn so viele Stimmen aus aller Herren Länder gleichzeitig
einsetzen – ist ein Dirigent fast auf verlorenem Posten. Ein
wahrlicher „Orkan“ an Stimmen erschallte in einer imponierenden
Lautstärke, in seinem eigenen Tempo. Und angesichts dieses
lautstarken Gemeinschaftserlebnisses, im Anschluss an einen
Friedensappell an alle hier versammelten Nationen, laut, nicht
aufzuhalten in der Intensität, blieb vor Ergriffenheit auch mal die
Stimme weg...
Ich
hätte nicht gedacht, dass diese Stadt mit all den Organisatoren,
Beteiligten, Veranstaltungen, Besuchern so einen wunderschönen
Rahmen bilden würde. Ja, so könnt’s sein miteinander,
kontrastierendes Lebensgefühl zur verwildernden Welt.
Hildegard
Ich
war ganz besonders berührt vom Singen in der Thomaskirche, direkt am
Grab von Bach. Ich spürte eine tiefe Verbundenheit und Liebe zu Bach
und vor lauter Ergriffenheit flossen meine Tränen.
Auch
das Zusammensein und Singen mit den anderen Bachchören aus aller
Welt in der Börse, ,, we are family'' erzeugte in mir das Gefühl
von Ehre, Dankbarkeit und Demut, für die göttliche Musik Bachs.
Auch dass die Musik Bachs auf der ganzen Welt so verehrt, geliebt,
gespielt und gesungen wird, war mir bis dahin nicht so bewußt.
Dies war beim Zuhören der anderen Chöre sehr spürbar.
Ich
bin auch ganz begeistert von der schönen Stadt Leipzig, sei es beim
geführten Stadtrundgang, wo wir viel Wissenswertes über Leipzig
erfuhren, oder bei der gemeinsamen Bootsfahrt, beim abendlichen
Feiern, ich finde das Miteinander hat unserem Chor sehr gut getan und
unsere Gemeinschaft gestärkt.
Diese
Chorfahrt hat in mir die Wahrnehmung der Musik mit allen Sinnen
bewirkt und verändert.
Elisabeth
L.
hier
meine kleine Begegnung in Leipzig:
Am
letzten Abend stand ich in der Schlange vor der Thomaskirche, um noch
Karten für das Orgelkonzert zu bekommen. Ich kam mit der Frau neben
mir ins Gespräch, was wir hier machen, wie's uns gefällt, woher wir
kommen. Sie kam aus Unterwössen und war ganz traurig, dass sie
uns nicht am Tag davor in der Mette gehört hatte. Sie will sich
jetzt auf unserer Homepage kundig machen und hat vor, unser nächstes
Konzert zu besuchen und mich dann wieder anzusprechen. Sie war auf
das Bachfest durch den Film "Living Bach" aufmerksam
geworden und ist deshalb gleich hingefahren.
Ansonsten
will ich nochmal sagen, dass es für mich erfüllte und glückliche
Tage mit euch beim Bachfest waren! Jederzeit wieder!
Eva
v. Hesse
Ich
kann nur danke, danke, danke sagen, wenn ich nicht dabei hätte sein
können, hätte ich etwas ganz Tolles versäumt!
Mir
fiel es etwas schwer am nächsten Tag in den Alltag zurückzufinden.
So erfüllt war ich noch von den vielen Eindrücken der für mich
neuen Stadt, der wunderbaren Musik, die es auf dem großen Marktplatz
zu hören gab, der Zugehörigkeit zu einer, zu unserer
Chorgemeinschaft und, ja, dem Eingebunden-Sein in ein großes
Ganzes.
…Manchmal
glaube ich ja, dass wir als Chorsänger schon ein kleines Stückchen
vom Paradies erleben dürfen. Zumindest stelle ich es mir so vor:
eingebunden sein in einen einzigen wunderbaren, licht- und
freuderfüllten Chorklang. Ist das nicht eine schöne Vorstellung?
Irene
Für
mich war das ein unglaubliches, intensives und beeindruckendes
Erlebnis! Beginnend schon mit der gemeinsamen Anreise war das wie
ein Eintauchen in eine andere Welt, es war rundum einfach wunderschön
und so dermaßen voller Eindrücke, ein wirkliches Geschenk. Das war
wie auf "Wolke 7"! Da kommt vieles zusammen: diese
tolle Stadt, die wunderbare Musik, das unglaubliche Programm, die
Gemeinschaft im Chor und mit den anderen „Bach-Bekloppten“! Und
nicht zuletzt, zu einem sehr großen Teil auch die so dermaßen gute
Vorbereitung durch Martina, mit all den Tipps hat man sich einfach
fallen-lassen können und einfach genießen! Helmut
Hier
eine kleine Anekdote von mir zu unserer wunderbaren Chorfahrt:
Am
ersten Abend zu „Bach goes Big-Band“ auf dem Marktplatz habe ich
zu Beginn einige Chorleute von uns getroffen. Von mehreren Seite
wurde mir versichert, dass „Jazz“ im Leben nichts für sie sei
und sie sich das niemals freiwillig anhören wurden.
Doch
schon nach wenigen Takten - bei den ganz hartnäckigen nach den
ersten Stücken - wurde mit dem Fuß gewippt, ein bisschen getanzt
und lautstark applaudiert.
So
ist es wohl Johann Sebastian zu verdanken, dass sich für einige an
diesem Abend der Horizont zu dem von mir geliebten Jazz weit geöffnet
hat….
Claus
N.
Also,
mich hat die Begegnung mit der Stadt so geflasht; soo tief berührt,
das es mir schwer fällt, Worte dafür zu finden. Annette und ich
hatten das Glück eine kleine feine sehr maßgeschneiderte
Passagen-Führung gleich am Sonntag nach der Messe am Marktplatz
bekommen zu haben. Leipzig ist für mich der Mittelpunkt Deutschlands
in kultureller, wirtschaftlicher und vor allem aus Herzenssicht! Dann
gab es noch diese friedlichen Demos. Die Menschen setzen sich ein,
anders als ich es bisher gewohnt bin. Das Denken ist bunt und kann in
neuer Weise immer wieder erlernt und entdeckt werden. Maria
Es
ist unübersehbar auf allen Fotos dass wir uns sehr wohl gefühlt
haben! Es waren sehr schöne, angefüllte Tage in Leipzig, die ich
nicht missen möchte.
Nach drei Tagen des Eintauchens in die Welt des
Weihnachtsoratoriums wächst die Vorfreude auf die beiden
Aufführungen nach den Weihnachtsfeiertagen in Wasserburg und in
Schloßberg.
Traditionell fährt der Bach-Chor jedes Jahr im Herbst für ein
ganzes Wochenende in ein Kloster mit Seminarbetrieb im süddeutschen
Raum.
Wasserburg/Ottobeuren – Neben dem intensiven
Einstudieren des aktuellen Werkes hat da nicht nur das gesellige
Singen verschiedener Chorlieder seinen Platz, sondern natürlich auch
das Feiern in fröhlicher Runde. Ende Oktober ging es heuer erstmals
nach Ottobeuren, in die Benediktinerabtei mit ihrer berühmten
Basilika. Neben dem Erarbeiten der Kantaten IV bis VI des
Weihnachtsoratoriums von J.S. Bach, durften die Chormitglieder in ein
Werk von Gabriel Fauré hineinschnuppern, dessen Aufführung für
2024 vorgesehen ist. Als ein Höhepunkt ließen die Sänger in der
einzigartigen Atmosphäre der Basilika Choräle und andere Chorstücke
aus dem Repertoire zum Lob und Dank Gottes erklingen. Aktuelle
Informationen dazu gibt es unter
www.wasserburger-bach-chor.de/konzerte.de.
Vor dem „Carmina Burana" - Wochenende: Ein Probenbesuch beim Bach-Chor
In Wasserburg ist er mittlerweile eine Institution: Der
Bach-Chor. Er versteht sich als freier Konzertchor, der überwiegend
geistliche Werke aus der Zeit des Barock, der Klassik und Romantik, aber
auch von Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts zu Gehör bringen
will. Der Namenspatron Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) ist damit
gleichzeitig der Mottospender. Angelica Heder-Loosli leitet den
Wasserburger Bach-Chor seit knapp 40 Jahren. Am kommenden Wochenende
werden die Sängerinnen und Sänger des Chores wieder einmal die „Carmina
Burana“ von Carl Orff aufführen. Wir haben am Rande eines Probenbesuchs
mit Angelica Loosli gesprochen …
… und konnten erfahren, dass sie, die als Musikpädagogin am Gymnasium
in Gars gewirkt hatte und der auch eine Karriere als Solosängerin offen
stand, sich 1985 ganz bewusst dafür entschieden hatte, einen Chor zu
begründen, in dem auch nicht nur geistliche Musik dargeboten werden
kann.
Das Miteinander sei ihr damals so wichtig gewesen, es sei so
unglaublich zu sehen, was Musik mit den Menschen mache, wie Musik die
Menschen verändern könne. Im vergangenen Herbst hat sie ein
„Friedenskonzert“ gegeben und damit einmal mehr gezeigt, dass Musik
eigentlich die Sprache des Friedens beherrsche, wenngleich man natürlich
sagen muss, dass es auch martialische Musik gibt.
Die „Carmina Burana“, die am kommenden Wochenende aufgeführt werden
wird, erarbeitet sie nun schon zum fünften Mal. Bei der Probe im
Rathaussaal am gestrigen Montag wurde deutlich, wie präzise und mit
welch hohem Engagement dieser Chor, der, wie Angelica Loosli betont, nur
aus Laien bestehe, bei der Vorbereitung eines Konzertes bei der Sache
sein kann. Man probt einmal in der Woche, und alle vier bis sechs Wochen
gibt es ein Probensamstag, wo man sich noch intensiver auf Konzerte
vorbereiten könne.
2025: 40. Jubiläum als Chorleiterin
2025 feiert sie nun ihr 40. Jubiläum als Chorleiterin des Bachchors.
Ans Aufhören denke sie überhaupt nicht, sagt sie im Interview mit der
Wasserburger Stimme, „Wozu auch?“ Das Singen fördere die Gemeinschaft,
der Chorgesang entwickle sich so zu einem Lebensprinzip und sie ergänzt
voller Freude: „Wissen Sie, die Ideen gehen mir einfach nicht aus!“
Natürlich ist so eine Institution wie der Bach-Chor auch ein
kostenintensives Engagement, weshalb man einen Förderverein gegründet
habe, denn, wenngleich alle aus Begeisterung singen, verursachen
Konzerte immer auch hohe Kosten, die durch Eintritte nicht gedeckt
werden könnten. Auf die Frage, ob sie Bachs Musik auch beim Kochen zu
Hause höre, lächelt sie und antwortet mit einem verhaltenen „Nein“, denn
sie mag sehr die bayerische Heimatmusik, die sie im Radio auch gerne
höre. Und da sie selbst so gerne singe und dies als Chorleiterin leider
nicht so könne, habe sie 2008 den Kammerchor „Incantiamo“ gegründet, ein
Zusammenschluss von zwölf besonders singbegeisterten und begabten
Sängerinnen und Sängern des Bach-Chores. Das Motto dieses Kammerchores
sagt eigentlich alles: „incantiamo“, bedeutet: wir verzaubern.
Verzauberung durch Musik und Gesang, das ist wirklich Angelica Looslis
Credo und sie lebt das durch ihre Art, ihren Chor zu leiten, auch. Bei
der Probe gibt’s eine kurze Pause, alle reden miteinander und plötzlich
sagt sie: „So, können wir weitermachen?“ Und in Windeseile stehen alle
Sängerinnen und Sänger wieder bereit. Faszinierend, wie freundliche
Führung erfolgsträchtig sein kann.
Am Schluss des Gesprächs mit der Wasserburger Stimme verrät
sie noch, dass sie Carl Orff, jenen 1985 verstorbenen Komponisten, der
die „Carmina Burana“ vertont hat, in München noch erleben durfte, auch
dies dürfte zusätzlich motivieren.
Diese „Carmina Burana“, die am kommenden Wochenende ausgeführt wird,
ist der Titel einer szenischen Kantate von Carl Orff aus den Jahren
1935/1936. Die Texte in mittellateinischer und mittelhochdeutscher
Sprache sind den „Carmina Burana“ entnommen, einer Sammlung von im 11.
und 12. Jahrhundert entstandenen Lied- und Dramentexten. Gefunden hat
man diese Texte im Kloster Benediktbeuren, weshalb man diese Sammlung
aus 24 Liedern „Carmina Burana“ nennt.
Am kommenden Samstag, 1. Juli, um 20 Uhr und am Sonntag, 2.
Juli, um 11 Uhr in einer Matinée werden die „Carmina Burana“ und weitere
Werke dem Publikum zu Gehör gebracht, es werden Stücke unter dem Motto
„Eine Reise ins Glück“ geboten, und zwar von Edward Elgar, Henri Duparc,
Bob Chilcott, Daniel Elder, Howard Shore und Karl Jenkins. Neben dem
Bachchor treten auch drei Solisten auf, nämlich Rowitha Schmelzl,
Joaquin Asiain und Michael Kranebitter. Karten gibt es bei der Buchhandlung Herzog in der Salzsenderzeile in Wasserburg oder online unter: www.wasserburger-bach-chor.de und an der Abendkasse.
Im Dezember will der Bach-Chor dann das Weihnachtsoratorium IV – VI
von Johann Sebastian Bach aufführen, und zwar am 28. Dezember im
Wasserburger Rathaussaal und am 29. Dezember in der Pfarrkirche St.
Georg in Schloßberg bei Rosenheim. Man darf auf weitere Darbietungen
gespannt sein.
Peter Rink
Friedensgruß vom Chorwochenende in Hirschberg - wir haben es sehr genosen!
Wieder einmal ein Chorwochenende - traumhaft schön!
Nachdem im letzten Jahr das
Chorwochenende gestrichen werden musste, freute sich der Chor in
diesem Jahr ganz besonders darauf. Im Kloster Plankstetten im
Altmühltal ließ er der Freude und Lust am gemeinschaftlichen Singen bei
intensivem und zugleich heiterem Proben freien Lauf. Sie dienten der
Vorbereitung auf das kommende Konzert und der Erweiterung des
Repertoires an Liedern, Chorälen und Gesängen verschiedener Genres.
Ein kleiner Ausflug in die Welt des
mehrstimmigen Jodelns weckte die Ur-Kraft des Stimmausdrucks unserer
Heimat.
Erste Probe vor Ort nach 8 Monaten - einer gefühlten Ewigkeit!
Wiederbeginn am 14.06.2021 um 19:30 im Theatersaal
❣ HALLI-HALLO - wir sind aktiv und halten durch! ❣
❣ Um eine BRÜCKE zu schlagen bis dahin, wenn wir wieder zusammen kommen können, haben wir begonnen uns montags via Zoom zu treffen. Hier können wir uns sehen (!), kurz ein bisserl ratschen, uns einsingen und zu Chorstücken aus unserem reichhaltigen Repertoire singen!
❣ Tatsächlich macht das Online-Singen Spaß und ist emotionaler als gedacht, so vor dem eigenen Bildschirm zu singen. Natürlich fehlen die anderen daneben, aber es ist besser als dieses lange Schweigen und es trainiert die Stimme, die sonst einrosten würde!
"Wasserburger Stimme" am 21.Dezember 2020
Ludwig war ein sehr engagiertes, langjähriges Chormitglied im Bass! Wir gedenken seiner in Dankbarkeit! Wie schön, dass er so friedlich und nahezu gleichzeitig zusammen mit seiner Frau gehen konnte! Jetzt singt er dann im Chor der Engel mit!
Ludwig bei seinem letzten Konzert
2014
, Haydn's Schöpfung in der Baumburg
Benefiz-CD heimischer Interpreten findet reißenden Absatz - Aktion des Innkaufhauses und des Kulturkreises
„Musik macht Mut” heißt die neueste Aktion
des Innkaufhauses (wir berichteten). Vergangene Woche wurde mit dem
Verkauf einer Musik-CD – ausschließlich mit Beiträgen heimischer Musiker
und Künstler – begonnen. Unterstützt wird „Musik macht Mut” vom
Kulturkreis Wasserburg und von der Kulturreferentin der Stadt, Edith
Stürmlinger. Mit der Aktion sollen die Künstler und Kulturschaffenden,
die seit März stark unter den Corona-Beschränkungen leiden, unterstützt
werden. Und die CD findet reißenden Absatz. 1000 Euro kamen alleine
durch die Bestellung und die Spende von Johanna Arnold vom Wasserburger
Ingenieurbüro „Shortlist” in die Kassen der Aktion.
Die CD, vollbepackt mit bunt gemischten, musikalischen
Schmankerln verschiedenster Interpreten aus Stadt und Altlandkreis
Wasserburg, ist für eine Mindestspende von zehn Euro erhältlich – wer
mehr zahlen will, unterstützt auch mit jedem weiteren Euro die
Wasserburger Kunst- und Kulturschaffenden.
Die Produktionskosten für die CD übernimmt das Innkaufhaus – 100 Prozent der Einnahmen gehen an die Künstler.
„Um der Kultur im Altlandkreis wieder etwas Aufschwung zu geben und
zusammen die großartige Musikszene in Wasserburg zu feiern, werden wir
gemeinsam mit der Stadt im Juni/Juli 2021 ein Musikfestival
organisieren”, so Sibylle Schuhmacher vom Innkaufhaus.
Mit Hilfe mehrerer potenzieller Sponsoren, den Einnahmen durch
Eintrittsgeldern sowie die durch die CD gesammelten Spenden, können wir
so allen beteiligten Künstlern nicht nur die verdiente Bühne, sondern
auch eine entsprechende Gage ermöglichen”, freut sich Sibylle
Schuhmacher. „Ein Konzert und eine Bühne, symbolisch für die
Wertschätzung all der einzigartigen Künstler und als klares Statement
für ein buntes, musikalisches und lebensfrohes Wasserburg.”
Anlässlich
der dreißigsten Wiederkehr des Tages der deutschen Einheit am
3.Oktober 2020 wird der Wasserburger Bach-Chor auf
dem zentral gelegenen Konzertplatz Frauengasse in Wasserburg am Inn
diese Feier gestalten. Das ist sein erster Auftritt in diesem so
besonderen Jahr.
Die
Wiedervereinigung Deutschlands ist in ihren Geschehnissen einmalig
und nicht nur von nationaler Bedeutsamkeit. Das Anliegen, das Wunder
der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls mit einer breiten
Bürgerschaft bei einer öffentlichen Feier (Open Air)
generationsübergreifend gemeinsam zu feiern, soll bewusst auch ein
Zeichen der Dankbarkeit und der Hoffnung für die Zukunft unseres
Landes sein, welche aus Einheit und gelebtem Miteinander heraus
kraftvoll gestaltet werden kann – besonders durch die
Veränderungen, welche uns alle in der aktuellen Krise ganz neu
herausfordern, miteinander Zukunft zu gestalten.
Die
Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“ möchte am 3.
Oktober 2020 ein deutliches Zeichen des Dankes für die
Wiedervereinigung und 75 Jahre Frieden in Deutschland senden. Der
Appell, der deutschlandweit von den Marktplätzen der Republik
ausgehen wird, soll lauten: Auch für die Zukunft stehen wir geeint
für Grundwerte wie Freiheit, Humanität, Zusammenhalt und Demokratie
ein.
Viele
der vom Bundesmusikverband vorgegebenen und auch die von der
Chorleiterin Angelica Heder-Loosli zusätzlich ausgewählten Lieder
sind bekanntes Liedgut und gewähren ein abwechslungsreiches
Programm.
Die
Feier wird durch Werner Gartner, 2. Bürgermeister der Stadt
Wasserburg am Inn eröffnet. Durch das Programm führt Katrin Meindl
vom AK 68. Eine Zeitzeugin, Regina Liefeith, die diese bedeutenden
Zeit des Umbruchs und der Wende hautnah erlebt hat, wird die Zuhörer
mit ihrem Bericht in diese Zeit führen.
Der
Beginn der deutschlandweit stattfindenden Veranstaltung ist um
19.00h und dauert ca. eine Stunde. Der Einlass von der Herrengasse
aus ist ab 18.30h geöffnet.
Für
die Veranstaltung gibt es ein Hygienekonzept, das u.a. eine
begrenzte Teilnehmerzahl, das Einhalten der Abstandsregel und das
verpflichtende Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorsieht. Um
die Zeit für die Registrierung so kurz wie möglich zu halten, wird
um eine Anmeldung mit vollständigem Namen und Telefonnummer gebeten.
Bitte per E-Mail unter r.w.schuhbeck@t-online.de oder telefonisch bei
Frau Waltraud Schuhbeck, 08074/1314, anmelden. Sitzgelegenheit bei
Bedarf bitte selber mitbringen.
Regina
Liefeith, im Dezember 1957 geboren in der thüringischen Stadt
Bleicherode im Südharz, hat den Umbruch und die Wende Ende der 80er
Jahre hautnah erlebt – eine Zeit, die ihr Leben geprägt hat.
Haag/Wasserburg
– Regina Liefeith, im Dezember 1957 geboren in der thüringischen Stadt
Bleicherode im Südharz, hat den Umbruch und die Wende Ende der 80er
Jahre hautnah erlebt – eine Zeit, die ihr Leben geprägt hat. Am Samstag
singt sie anlässlich des 30. Jahrestags der Wiedervereinigung im
Wasserburger Bach-Chor bei einer Feier in der Altstadt und lässt in
einem kurzen Vortrag ihr Leben in der DDR Revue passieren.
Was
empfindet sie an diesem Jahrestag? „Freude und Dankbarkeit“, sagt die
62-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. „Ich habe Vertrauen in
unseren Rechtsstaat.“ Seit 2001 lebt sie in Oberndorf bei Haag. „Ein
Teil von mir ist aber immer noch ostdeutsch“, sagt sie.
Am Ural einen Sommer auf dem Bau gearbeitet
Gleichwohl
wehrt sie sich dagegen, die DDR rückblickend nur als Unrechts- und
Überwachungsstaat zu sehen. Manche Beiträge in den Medien oder in
Lehrbüchern habe sie als nicht fair empfunden, als einseitig,
überheblich und „rein abstrakt“. Und so stelle sie sich die Frage: „Ist
es allein das, was von unserem bunten Leben übrig bleibt, auch wenn es
in grauen Mauern war?“ Dass Reisen in den Westen nicht möglich waren,
findet sie auch heute nicht schlimm: „Es war halt so.“ Immerhin, sie
durfte zu DDR-Zeiten nach Polen, Ungarn und Russland reisen. „Ich habe
in Ufa am Ural als Studentin einen ganzen Sommer auf dem Bau
gearbeitet.“ Ein Erlebnis, das sie nicht eintauschen wolle gegen einen
Urlaub in der Karibik. Und es habe in der DDR auch keine Arbeitslosen
gegeben: „Jeder wurde irgendwie mitgenommen – nach seinen Fähigkeiten.“
Andererseits
ist ihr wohl bewusst, dass in der DDR Willkür und Ungerechtigkeit
herrschten. „Ich will da nichts schönmalen.“ Ja, es seien Menschen an
der Grenze erschossen worden. Und 1988, bei einem Pop-Konzert am
Reichstag seien Menschen zusammengeknüppelt worden. Ihre Mutter, eine
Lehrerin, durfte keinen Geschichtsunterricht geben, die Großeltern
wurden in die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG)
gezwungen, die Lizenz für die Gastwirtschaft wurde ihnen entzogen.
Immerhin durfte Regina Liefeith nach dem Abitur eine Berufsausbildung in
der EDV machen, anschließend studierte sie Volkswirtschaft in Halle.
Mangelwirtschaft: Das DDR-System war am Ende
Spätestens
1989 war ihr aber klar, dass das DDR-System am Ende war. „Man hat ja
die Mangelwirtschaft gesehen, man hat gesehen, dass überhaupt nichts
funktioniert hat.“ Liefeiths Fazit 30 Jahre nach der Wiedervereinigung:
„Beim Fall der Mauer hat man gesehen: Wenn sich genug Menschen für eine
Sache engagieren, haben sie auch die Kraft, etwas zum Guten zu bewegen.“
Allen
Gesichtern steht die Wiedersehens-Freude ins Gesichtgeschrieben:
Endlich geht es wieder los beim WasserburgerBach-Chor
– gemeinsam! Da können auch die Abstandsregel vonzwei
Metern (unser aktuelles Foto) und die sonstigen, wichtigen
Hygienemaßnahmen in Corona-Zeiten die Treffen nicht trüben.
Um diese Proben zu ermöglichen hat der WasserburgerBach-Chor
mit seiner Leiterin Angelica Heder-Loosli extra dengroßen
Saal der LandWirtschaft Staudham angemietet.
Neu
ist auch die Situation, dass es im Moment kein Ziel gibt,da
es noch unsicher ist, ob das geplante Weihnachtskonzert realisiert
werden kann. So erlebt und genießt der Chor dieneue
Freiheit, einfach „just for fun“ zu singen. Ein buntesPotpourri
an Chorliedern quer durch die Jahrhunderte bildetedas
„Programm“ des ersten Abends nach der großen Zwangspause.
Durch
den großen Abstand hörte sich jeder Sänger gut und derChorklang
ist fein und sauber, auch dank der guten Akustik desSaales.
Am Ende der Probe sprudeln Freude und Dankbarkeit ausallen
im minutenlange Beifall heraus.
Wasserburger Bach-Chor: Gibt es noch eine Konzertchance in diesem Jahr?
Aktualisiert: 19.06.20 - 14:22 OVB
Er ist eine kulturelle Institution in Wasserburg: Der Bach-Chor steht für anspruchsvolle Konzerte mit hoher Qualität.. Heuer wäre eine ganze Reihe geplant gewesen. Doch daraus wird wohl nichts. Doch es gibt noch ein weiteres Problem.
Wasserburg – 2020 hätte der Wasserburger Bach-Chor sein 35-jähriges Bestehen gefeiert – unter anderem mit einer Reihe von Veranstaltungen. Corona hat diese Pläne durchkreuzt. Vielleicht gibt es im Jubiläumsjahr gar keine Konzertchance mehr.
Die Stadt gibt dem bekannten Chor einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 7000 Euro aus Mitteln der Anna-Klammer-Kulturstiftung – in der Hoffnung, dass die Konzerte bald nachgeholt werden können. Der Haupt- und Finanzausschuss befürwortete einstimmig die Bezuschussung.
Armin Sinzinger (Wasserburger Block) stellte zur Diskussion, ob der Betrag nicht erst 2021 ausgezahlt werden sollte, wenn zu vermuten sei, dass heuer keine Konzerte mehr stattfinden könnten. Zweiter Bürgermeister Werner Gartner (SPD) appellierte, „nicht umeinander zu eiern und in Pfennigfuchserei abzudriften“. Heike Maas (CSU) sprach von einem Zuschuss, der auch die Anerkennung der Stadt für die geleistete Arbeit ausdrücke, Bürgermeister Michael Kölbl (SPD) von einer Förderung, die als Signal in schwierigen Zeiten an Kulturschaffende zu verstehen sei. Kämmerer Konrad Doser hofft außerdem, dass es im Herbst doch noch ein Konzert geben kann. duc
Hier die Stellungnahmen einiger Chorsängerinnen und Chorsänger zur aktuellen Situation:
Kein Chorsingen in Corona-Zeiten
Seit drei Monaten können wir nicht mehr gemeinsam singen, und keine Änderung ist in Sicht! Das ist bitter. Ich finde, dass allein singen im Gegensatz zum allein Instrumente spielen nicht geht. Ich komme mir verloren vor, es klingt kümmerlich, die anderen Stimmen fehlen mir. Die Folge: meine Stimme rostet allmählich ein…
Genauso wichtig wie das Singen ist für mich die Gemeinschaft, die schon seit Jahrzehnten besteht und auf die ich jetzt schon so lange verzichten muss. Wir tauschen uns aus, wir lachen, wir teilen unser Leben. Jetzt im Sommer wäre unser Chorfest, zu dem wir alle beitragen um ausgelassen feiern zu können.
Am meisten bedaure ich unsere Chorleiterin, die den Chor vor 35 Jahren ins Leben gerufen hat und für die der Chor ein besonderes Herzensanliegen ist. Sie versorgt uns zwar jeden Montag rechtzeitig zur „virtuellen Probe“ mit Singmaterial (Noten, Hinweisen, Links auf Youtube) und sucht immer wieder neue Möglichkeiten des Miteinander (z.B. mit einem Video zum Einsingen), aber sie sorgt sich schon sehr um unsere Zukunft, wenn weiterhin die Proben wegbrechen. Man muss auch dazu sagen, dass wir schon ein Konzert im Mai absagen mussten, was jetzt auf September verschoben wurde, aber ob das stattfinden kann, wenn wir fast nicht proben können?
Also insgesamt ein trauriger, nur zweidimensionaler Zustand für unser Chorleben! Hoffentlich können wir uns bald wieder treffen, vielleicht zunächst in kleinen Gruppen, z.B. jeweils die einzelnen Stimmen.
E H, „gemeine“ Altstimme
Kein Chorgesang seit drei Monaten
Seit in einigen Fällen Chöre oder Kirchengesang als „Brandbeschleuniger für die Verbreitung von Covid-19“ ausgemacht wurden, liegt der Chorgesang darnieder. Sprechübungen mit “k!p!t!“ und eine deutliche Aussprache beim Singen produzieren Aerosole die das Virus, laut Virologen, im Sprühverfahren verbreiten. Für den Wasserburger Bach-Chor ist das lang ersehnte Jubiläumskonzert, das heuer zum 35jährigen Chorjubiläum mit der Innphilharmonie am 10. Mai erstmals im Rosenheimer Kuko hätte stattfinden sollen, ausgefallen.
Software gestützte Plattformen zum Üben nutzt zwar auch der Wasserburger Bach-Chor, aber abgesehen von dem Zusammengehörigkeitsgefühl, sich am Montagabend zur üblichen Zeit vor dem pc mit den anderen Chormitgliedern verbunden zu wissen, ist es kein Ersatz für eine Chorprobe. Chorsänger*innen müssen im Kreis ihrer Stimme sitzen, darin baden, sich gegenseitig, und einander, sowie aufeinander hören, der vielstimmige Gesang schüttet die Glückshormone aus. Das ist weder virtuell, noch im Probenraum, mit einer Distanz von einem Meter oder mehr zum Mitsänger, für 60 Personen herzustellen.
Wenn wenigstens Hoffnung bestünde, dass nach der Sommerpause die Proben für die Weihnachtskonzerte mit mehr Freude und Eifer denn je wieder aufgenommen werden können - aber bisher herrscht dazu Schweigen seitens der Fachleute. Es sieht so aus, als wären die vielen Chöre im Land die Allerletzten, die sich zur Pflege Ihres geliebten Hobbies wieder treffen dürfen. Das macht ratlos und traurig.
Wieder ein Montagabend – eigentlich ist mein Platz um diese Zeit (19:30 bis 21:30 Uhr) immer in einem Saal, zusammen mit ca. 50 Leuten, die alle dasselbe wollen: singen, gemeinsam singen, proben für ein Konzert, sich freuen darauf … Aber dies ist der 13. Montagabend in diesem Jahr in Folge, wo das nicht so ist. Nun ja – da muss man halt vernünftig sein, man muss und will sich und andere schützen, wer möchte schon mit einer Beatmungsmaschine Bekanntschaft machen? Ja wie? Heißt das, dass es das war mit unserem Chor – für lange Zeit? Denn solange es keine Impfung und keine Medikamente gegen Covid-19 gibt … und das wird noch dauern … kein Gesang zusammen mit anderen. Da muss man jetzt ganz tapfer sein. Ja – ich weiß – die bösen Aerosole, die wir in Hülle (Mundschutz!) und Fülle produzieren, da kann man eben nichts machen. Und der erforderliche Abstand? Zirka 50 Sänger so verteilt, dass jeweils zwei Meter zwischen ihnen liegen. Warum nicht auf dem Sportplatz proben? Haha – und außerdem – Chorgesang ist der vielleicht systemrelevant? Was ist da Schützenswertes dran? Der hat doch wirtschaftlich keine Bedeutung, die paar Kröten für die Chorleiterin vielleicht und der Genuss von Getränken nach der Chorprobe – ja, der Wirt wird uns wohl schon vermissen. Wir Sänger singen ja – quasi – um Gottes Lohn, wenn wir aber ein Orchester brauchen, da wird es kritisch für einige. Kein Konzert, kein Eintritt, keine Bezahlung. Vielleicht gibt es immerhin einige Menschen, die schon darauf warten, wieder Eintrittskarten für unsere Konzerte bezahlen zu dürfen? Weil es ihnen nämlich Freude macht, uns zuzuhören – so wie es uns Freude machen würde, für sie zu singen. Ja – Moment mal – Freude zu haben und Freude zu machen, das soll doch gesund sein, das soll glücklich machen, das soll helfen, gesund zu bleiben. Sind wir also doch systemrelevant? Los, los – wann ist die nächste Probe!! Wir sollten schon längst wieder begonnen haben... Die Hoffnung stirbt zuletzt ...
Dorothee S., langjährige Chorsängerin
Chorsingen in Corona-Zeiten
Viele Jahre lang hieß es jeden Montag: Heute ist Chorprobe. Dann plötzlich im März: Wir müssen vorerst eine Pause machen, wegen des „neuartigen Virus“. Ja gut, dann ist jetzt Pause, und irgendwann geht es wieder weiter. Dann aber erst so richtig und mit neuem Schwung!
Nach mehreren Wochen kommen die Fragen: Was ist mit dem Konzert im Mai? Vermutlich zu früh. Und das internationale Treffen der Bach-Chöre in Leipzig im Juni? Vielleicht doch eine Chance. Aber das Konzert im September doch eher schon? Und das Weihnachtsoratorium Ende Dezember ganz sicher! Oder?
Dann wird das Ganze langsam irgendwie lähmend: Das Virus hat uns im Griff: Ja, wir gehen weiter zum Einkaufen, zwar mit Maske, machen auch wieder Ausflüge, treffen sogar Verwandte – mit Abstand, aber irgendwo sind wir allein, auch mit Familie. Die Sängerin und der Sänger vermissen am Montag die Fahrt zur Probe, das fröhliche Zusammentreffen mit all den Anderen im Probenraum. Sie vermissen vor allem die vielen schönen Momente beim Singen, wenn sich der vielstimmige Wohlklang aufbaut, der Chor in weichem Piano oder donnerndem Forte „sotto voce“ singt – dem Himmel ein kleines Stück näher. Auch der kurze Ratsch nach der Probe oder die Einkehr beim Italiener fehlt uns allen sehr!
Was tun in dieser Situation? Es dürften nur ganz wenige sein, denen es gelingt, sich in die „radikale Akzeptanz“ (Eckhart von Hirschhausen) zu begeben und zu sagen: Hilft ja eh nichts, also denke ich möglichst nicht daran, irgendwann wird alles wieder so, wie es war. Aber die Mehrheit beobachtet, wie die Biergärten, die Gasthäuser, jetzt auch die Schwimmbäder öffnen dürfen. Neuerdings können auch Instrumentalisten wieder proben, die Streicher mit Mundschutz, die Bläser auf der großen Wiese. Nur beim Chorsingen heißt es immer wieder: „Das gefährlichste Hobby der Welt“ – solange Corona nicht verschwunden ist. Es ist tatsächlich so, dass ausgerechnet beim Singen die Aerosole sich am weitesten ausbreiten, sogar mit Mund- und Nasenschutz.
Es gibt auch Versuche mit irgendwelchen Hilfsmitteln. Chorsingen am PC im stillen Kämmerlein – technisch sehr schwierig, da überhaupt einen Chorklang zu vernehmen. Und frustrierend, weil ja das Wichtigste fehlt: das „analoge“ Klangerlebnis im Probenraum, das wir mit allen (!) Sinnen erleben und genießen. Und dann, genauso wichtig: das Agieren in der Gemeinschaft, wieder als sinnliches Erlebnis.
Meiner Meinung nach bleibt uns Sängerinnen und Sängern nur ein Ausweg aus diesem Dilemma. Wir sollten uns abfinden mit der Zwangspause und froh sein, dass es sicher nur eine zeitlich begrenzte Unterbrechung sein wird. Wir können uns im Rückblick erfreuen an dem, was wir bisher erreicht haben, da gibt es viele schöne Konzert-Mitschnitte. Und es heißt, dass die Vorfreude die schönste Freude sei – auf erneutes gemeinsames Singen, wenn alles wieder „passt“. Bis dahin aber bitte keine Experimente!
Übrigens ist ja der Gesang nicht aus unserem täglichen Leben verschwunden: Es kann Zufall sein, aber ausgerechnet in diesem Sommer ist das Gezwitscher der Vögel in unserem Garten besonders schön und vielstimmig.
Waltraud Schuhbeck., Altstimme und Kassenwartin
Chorsänger, hier ein Hilferuf eines Tenoristen. Ich will wieder im Chor singen, über die schrillen Soprane meckern, die Stoischen Bässe loben, die zu tiefen Altistinnen bedauern und uns Tenöre...., ja da fällt mir nix ein, ausser, dass alles passt, so wie immer. Die Corona-Auflagen und Gebote haben uns voll im Griff, nach jetzigem Stand keine Möglichkeit, unserer Leidenschaft nachzukommen. Eine Leidenschaft, die Leiden schafft. Man wird, vorallem die Frau, immer unausgeglichener, ruheloser, auch gereizter, da das Ventil der Musik fehlt, bei uns natürlich der Chorgesang. Unsere Chorleiterin Angelica ist zwar sehr bemüht, uns Abwechslung zu bieten, durch Gesangsübungen, Stimmproben in Livechats und anderen tollen Ideen. Aber alleine, das ist es halt nicht. Alle Konzerttermine wurden und werden zwangsläufig abgesagt oder verschoben. Und die vielgepriesene Hoffnung, die lässt auf sich warten. Klar, Sicherheitsbestimmungen sollen eingehalten werden, aber mit sinnvollen Lockerungen und eigenverantwortlichen Umgang dieser Situation sollte es doch möglich sein, Proben in kleineren Gruppen, wie bei Theater oder Kino, Kapellen oder kleine Orchester, abzuhalten. Es heißt ja nicht umsonst, Musik, im Speziellen der Gesang und im Chor fördert das Immunsystem, die Psyche, das Gemeinschaftsdenken, generell das Soziale, somit die Gesundheit und das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Faktoren, bei denen ich es mir als Covid19 schon überlege, ob ich mich da heran traue. Also, ich will, so wie viele Andere wieder gemeinschaftlich singen, Lebensfreude zurück gewinnen und zeigen. Ich habe gesprochen, durch Mundschutz und Abstand. Der Tenorist Klaus
Von Elisabeth Linnerer, Sopranstimme
Seit 20 Jahren singe ich mit Begeisterung im Wasserburger Bachchor,
jeden Montag, egal was sonst noch wär, ziehe ich das Proben vor.
Und jetzt schon fast 3 Monate nichts, nichts.
Ich vermisse das Singen und die Gemeinschaft sehr,
allein proben und singen, fällt mir schwer.
Anbei ein paar Worte zur Chorsituation Mein Leben ist derzeit ausgefüllt von Arbeiten, zu denen ich sonst nie so viel gekommen bin, auch zu Hause ist die Situation ganz neu. Wir sind in unserer kleinen Wohnung eng zusammen gerückt, da mein Lebenspartner im Homeoffice arbeitet. Das ist einesteils schön, andererseits schaffte es aber auch Spannungen. Da merke ich schon, daß das Singen ein besonderes Moment in meinem Leben ist, denn es hat immer dazu geführt, dass ich mit viel Kraft und Energie aus den Proben gegangen bin. Der Alltagsstreß war eindeutig beschwingter zu ertragen. Mir geht das gemeinsame Musizieren sehr ab und ich hoffe sehr, dass die neuen Lockerungen auch die Sänger betreffen, so dass es bald wieder möglich sein wird, gemeinsam schöne Werke einzustudieren, aufzuführen und auch miteinander gesellig sein zu können. Eva S.
Ein ehrenvoller Abend zum Ausklang des Jahres 2019 mit Vorschau auf das nächste Chorprojekt in 2020
Neue MitsängerInnen sind herzlich willkommen!
Die letzte Chorprobe am 16.12.2019 war vor allem dem Jahresausklang gewidmet, feierlich begangen mit einer Urkundenehrung langjähriger Chormitglieder. Diesen schönen Brauch gibt es seit 2018 und er zeigt, wie viel Beständigkeit diesen Chor trägt.
Ihre vielfältigen Köstlichkeiten präsentierten die Chormitglieder am anschließenden Büfett. Mit einem Gläschen Sekt oder Saft wurde auf das zu Ende gehende Jahr angestoßen, ein gelungenes "Chor-Jahr", wie alle fanden.
In der kurzen Chorprobe davor durften alle Anwesenden schon ein wenig in die Symphoniekantate „Der Lobgesang“ von Felix Mendelssohn Bartholdy rein hören und singen.
Nach der Aufführung des Deutschen Requiems von Johannes Brahms ist dieses Werk zusammen mit doppelchörigen Motetten von Mendelssohn Bartohldy der Einstieg in das nächste Chorprojekt, das gemeinsam mit der Innphilharmonie Rosenheim im Mai 2020 aufgeführt wird. Diese erstmalige Zusammenarbeit ist anlässlich des kleinen Jubiläums „35 Jahre Wasserburger Bach-Chor“ unter der Leitung von Angelica Heder-Loosli ein ganz besonderes Ereignis.
Der Bach-Chor ist ein gewachsener, harmonischer Kreis von ca. 60 Singbegeisterten verschiedener Altersgruppen, die gelernt haben, musikalisch und menschlich aufeinander zu hören.
Junge oder jung gebliebene Chorsängerinnen und –sänger in den Stimmlagen Sopran, Tenor und Bass werden gerne aufgenommen. Ein guter Zeitpunkt zum Einsteigen ist der kommende Montag, 13.01.2020.
Die Proben sind immer montags von 19.30 h – 21:30 h im Mehrzweckraum der VHS im Bürgerhaus, Wasserburg, Salzburgerstrasse 19.
Artikel OVB 19.11.2019 von Frau Duzcek
Wenn Gesang die Herzen berührt, probt der Bach-Chor Wasserburg
Bewegt die Stimmen: Chorleiterin Angelica Heder-Loosli in Aktion. Duczek
Wasserburg - Sie
trampeln mit den Füßen auf den Boden, breiten die Arme aus wie Flügel,
schwingen die Hüfte, biegen den Oberkörper nach rechts und links,
blasen die Wangen auf, lassen die Zungen federn, schlagen sich mit den
Fäusten auf die Brust – und sprechen eine seltsame Sprache:
„Hahaha-juppii, bluppbluppblupp“. Wer eine Probe des Wasserburger
Bach-Chors beobachtet, schüttelt anfangs verwundert den Kopf. Denn sie
beginnt nicht mit dem klassischen Einsingen, sondern mit einer Übung,
die in dieser Form auch in einem Fitnessstudio stattfinden könnte.
Gesangswerkzeuge fit gemacht
Chorleiterin
Angelica Heder-Loosli ist quasi die Vorturnerin, die Sängerinnen und
Sänger geraten derart in Bewegung, dass sie jetzt auch bereit für eine
Stunde Pilates oder einen Waldlauf wären. Doch nicht die Beine und Arme
werden trainiert, sondern „die „Gesangswerkzeuge“, also die
Stimmbänder. Und die müssen fit sein für die nächste große Aufgabe: das
Winterkonzert 2019.
Am Samstag, 23. November, steht im
historischen Rathaussaal „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms
auf dem Programm. Endlich, findet Angelica Heder-Loosli, denn dieses
Werk ist ihr Herzensprojekt. „Der Bach-Chor ist in seiner Qualität sehr
gewachsen. Jetzt sind wir reif für dieses Requiem von Brahms.“
Schöne
Texte und eine Musik, die die Vergänglichkeit thematisiert und
trotzdem viel Trost spendet: Das zeichnet nach Meinung der Chorleiterin
das Werk aus, das auch am Sonntag, 24. November, in der Pfarrkirche
St. Jakob in Bad Endorf gesungen wird.
Eigentlich steht ja
nicht Brahms, sondern Bach im Mittelpunkt des Repertoires. Bach hat dem
Chor den Namen gegeben. Angelica Heder-Loosli ist dem Komponisten
„sehr, sehr nahe“, wie sie sagt. Sie verspürt eine Art
Seelenverwandtschaft. „Bach verkörpert eine herrliche Mischung aus
Rebell und zutiefst gläubigem Menschen.“
Im Alter von 14
Jahren hat die Chorleiterin zum ersten Mal seine Johannispassion in
München gehört – und sich gewünscht, mitsingen zu können. Sie wurde
Musikerin und Sängerin, leitete mehrere Chöre – und entschloss sich vor
34 Jahren, einen eigenen zu gründen, der ihren Lieblingskomponisten
ehrt.
Mutmacherin und Motivatorin
Zur
ersten Probe im Jahr 1985 kamen gleich 60 Sängerinnen und Sänger. 65
Aktive im Alter von 20 bis 80 Jahren umfasst der Chor bis heute. Die
Aktiven stammen nicht nur aus Wasserburg, sondern auch aus den
Nachbarorten. Zweimal im Jahr – im Frühjahr und Spätherbst – gibt es ein
Konzert.
Das Programm wählt die Leiterin stets selber aus:
Das Requiem von Brahms, eigentlich gedacht für einen großen Chor und
ein sehr großes Orchester, wird in beiden Konzerten in einer Fassung
mit reduzierter Orchesterbesetzung zu hören sein. Die Musiker sind
Profis. Es gibt nur drei gemeinsame Proben mit dem BachChor, bei denen
Sänger und Orchester zusammengeführt werden. „Das ist immer ein
spannender Moment“, sagt Angelica Heder-Loosli.
Herausforderungen
dieser Art nimmt die 64-Jährige mit einer Mischung aus langjähriger
Erfahrung und Humor. Der ist auch der rote Faden bei jeder Chorprobe.
Die Leiterin sorgt für gute Stimmung, witzelt, lacht – und macht Mut:
„Traut Euch ruhig.“ Sie fördert und fordert: „Hört besser aufeinander“,
sagt sie, wenn die Harmonie der Stimmen aus dem Ruder gerät. „Schon
viel besser“, heißt es wenig später, wenn ihre Anweisungen Früchte
tragen.
So nähert sich der Chor über Monate dem Konzert –
und wächst dabei zu einer Gemeinschaft zusammen. Diese verbringt zur
Vorbereitung sogar manchen freien Samstag oder gar ein ganzes
Wochenende zusammen. „Wir verstehen uns menschlich sehr gut, der
Zusammenhalt ist hervorragend“, sagt Angelica Heder-Loosli. Das ist
auch – neben der hohen Qualität der vier Stimmen Sopran Alt, Tenor und
Bass – das Erfolgsgeheimnis des Bach-Chores.
Er kann
anspruchsvolle Werke wie das Requiem von Brahms,, singt sie nicht
runter, sondern füllt sie mit Leben. Der letzte Schliff kommt in der
Schlussphase der Konzertvorbereitungen. „Dann klingt das Werk in mir“,
sagt die Leiterin. Sie ist jetzt – so kurz vor der Aufführung – ganz
eins mit der Musik.
Darum singt die Chorleiterin nicht unter der Dusche
Eigentlich
ist Heilpraktikerin und ehemalige Lehrerin eher ein introvertierter
Typ, wie sie sagt. Deshalb singt sie auch nicht daheim unter der Dusche,
erzählt sie schmunzelnd. Als Chorleiterin geht sie jedoch aus sich
heraus, reißt mit, fokussiert, bewegt die Sängerinnen und Sänger und
ihre Stimmen.
Mit blitzenden Augen und ausladender Gestik
steht Angelica Heder-Loosli am Klavier, gibt den Ton an – und sprüht
vor Energie. Beglückt geht sie nach Hause, wenn es gelingt, den Chor zu
Meisterleistungen anzuspornen. Das Glück ist jedoch erst dann zu
hundert Prozent komplett, wenn die Besucher das Konzert „berührt
verlassen“.
Fortbildung des Chorverbandes Region Münchener Osten e.V. im Bayersichen Sängerbund
CHORrekte Intonation
"CHORrektes Singen durch CHORrektes Hören"
am 30.03.2019 in Grafing
12 Mitglieder des Wasserburger Bach-Chores waren dabei, 10 Sängerinnen und ein Sänger zusammen mit ihrer Chorleiterin. Die Referentin Corinna Rösel, Voice-Coach, beeindruckte alle Teilnehmer - über 60 waren gekommen - mit ihrer kompetenten, lebendigen und menschlichen Art.
Nach einer sehr interessanten und unterhaltsam dargebotenen theoretischen Einführung ließ sie alle an praktischen Beispielen die eigentlich natürliche Verbindung von Hören und Singen erfahren: es enstand in kürzester Zeit ein reiner, klangvoller, ausdrucksstarker Chorklang. Ein sehr beeindruckendes und inspirierendes Elebnis!
von links nach rechts: Corinna Rösel, Voice-Coach, die Teilnehmer des Wasserburger Bach-Chores, Martin Baumann, Fortbildungsreferent des Chorverbandes
Bericht Wasserburger Stimme 20.12.2018 - ähnlicher Bericht im OVB 28.12.2018
Berührendes Ende eines großen Jahres
Foto: Edith Krieger-Gartner
Die letzte Chorprobe des Wasserburger Bach-Chores 2018 endete berührend – und zwar mit der erstmaligen Ehrung aller aktiven Sänger und Sängerinnen, die dem Chor seit 20 Jahren und länger treu sind. Dieser Höhepunkt der Weihnachtsfeier sorgte für Freude und auch für Stolz auf das Geleistete unter den Geehrten. Gerade die Mischung aus erfahrenen Bach-Chorsängern und immer wieder jungen Neuzugängen ist ein Garant für die steigende Qualität dieses großartigen Laienchores … Die gewachsene Erfahrung auf dem Gebiet der sakralen Chorliteratur – in Verbindung mit der über 30-jährigen Leitung des Chores durch seine Gründerin Angelica Heder-Loosli (auf unserem Foto ganz vorne) – lassen auch in den kommenden Jahren die Erweiterung des Repertoires und weitere Konzerthöhepunkte erwarten!
Der Wasserburger Bach-Chor ist verreist: Ein weiterer Höhepunkt des Probenjahres neben der Aufführung des erarbeiteten Werkes ist stets zuvor das beliebte Chorwochenende.
Jeden Herbst fahren die Chorsänger in ein besonders schönes Tagungshaus. Für dieses Jahr wurde das erhabene Schloss Hirschberg gewählt, auf einer idyllischen Anhöhe im Altmühltal oberhalb von Beilngries gelegen.
Im hellen, mit Stuck und Fresken geschmückten „Rittersaal“ ließ es sich fürstlich proben, in entspannter und zugleich hoch konzentrierter Atmosphäre.
Auf dem abwechslungsreichen Programm standen die intensive Feinarbeit am Requiem von Mozart, das in einem Monat in Wasserburg und Rott aufgeführt wird, und das Eintauchen in Bachs Matthäuspassion.
An den Abenden wurde das a-capella-Repertoire aufgefrischt und erweitert. Natürlich kamen Geselligkeit und Erholung nicht zu kurz, ob beim Schlummertrunk im Gewölbekeller oder den Spaziergängen im schönen Schlossgarten oder in der in goldenes Herbst-Licht getauchten Umgebung.
Mit vielen neuen Eindrücken, mit Fortschritten und „Fort-Sprüngen“ kehrten die Chormitglieder als gestärkte Gemeinschaft zurück. In Erinnerung bleiben berührende Momente und der innige Wunsch nach Frieden, durch Friedenslieder geweckt und ausgedrückt: DONA NOBIS PACEM.
Erfahrungen aus der Chor-Werkstatt des Wasserburger Bach-Chores vom 13.Oktober 2018
Singen macht Spaß…
Die Chorsänger und -sängerinnen des Wasserburger Bach-Chores wissen das schon lange – mit der Chor-Werkstatt in der VHS am letzten Samstag konnten sich alle Interessierten davon überzeugen.
13 sangesfreudige Liebhaber der geistlichen Chormusik waren gekommen, um sich zwischen die erfahrenen Bach-Chor-Sänger zu setzen und einen Vormittag lang eine Chorprobe unter der Leitung von Angelica Heder-Loosli zu erleben. Es begann mit kurzweiligen Übungen, um die Stimme zu „wecken“ – dabei konnten alle erleben, dass die Stimme nicht nur in der Kehle sitzt, sondern der ganze Körper Einfluss auf ihren Klang hat. Ein 3-stimmiges Friedenslied beendete das Einsingen und führte zum Requiem von Mozart, einem Repertoire-Werk des Wasserburger Bach-Chores, das Ende November in Wasserburg und Rott aufgeführt wird.
Die Probenphasen lockerte Angelica Heder-Loosli mit Hintergrundinformationen zum Werk auf, das W.A. Mozart vor seinem Tod nicht mehr vollenden konnte. Sie zeigte auf, dass es verschiedene Fassungen gibt und begründete auch die Entscheidung für die bekannte Vervollständigung durch Franz Xaver Süßmayr, in der sensiblen Bearbeitung durch Franz Beyer.
Der erste Teil der Probe war mehr der Feinarbeit eines einfacheren vierstimmigen Satzes gewidmet, dabei wurde auf präzise Rhythmik, deutliche Textaussprache, Ausdruck und ausgewogenen Stimmklang geachtet.
Nach einer Pause wurde dann fast das ganze Werk mit wenig Unterbrechungen gesungen. Dabei konnten alle die Begeisterung, die beim Singen eines Gesamtwerkes entsteht, direkt miterleben.
Die Resonanz auf diese neuartige Chor-Probenerfahrung war durchweg sehr positiv, es gab viele strahlende Gesichter, sowohl bei den „Schnupper-Sängern“ als auch bei den „alten Hasen“.